Ein aktueller Standortbericht zu Wien belegt: die gesamten Life Sciences von Medizitechnik, über Biotechnologie und Pharma befinden sich auf Wachstumskurs, die Beschäftigtenzahlen erhöhen sich dazu parallel deutlich.

Die Berliner Rematiq GmbH erhielt Mitte April eine Seed-Finanzierung in Höhe von 5,4 Mio. Euro. Das Geld soll in die Weiterentwicklung der unternehmenseigenen KI-gestützten Plattform für die automatisierte Product Compliance im Bereich Medizintechnik fließen.

Wenige Tage nach der Ankündigung vom Basler Nachbarn Novartis kündigt auch die Roche Holding an, massiv in den USA zu investieren. Es sollen auch bei Roche rund 50 Mrd. US-Dollar in den nächsten fünf Jahren in diverse neu- und ausgebaute Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten fließen.

Die Wiener a:head bio AG hat von bestehenden sowie zwei neue Investoren eine zusätzliche siebenstellige Finanzierung erhalten. Ziel ist der Ausbau der Plattform für menschliches Hirngewebe mit Fokus auf neurodegenerative Erkrankungen aber auch weitere Indikationen von neurologischen Erkrankungen. Die Organoid-Kulturen helfen beim Wirkstoffscreening in der Petrischale.

Die hessische Capricorn Scientific kooperiert mit florabio AS (Türkei) mit dessen CEO Dr. Aziz Cayli. Gemeinsam entwickeln die beiden Unternehmen neuartige, tierfreie Zellkulturmedien für Biotech und Pharma. Erste Produkte, etwa für Stammzellen oder MDCK (Madin-Darby Canine Kidney, Nierenzelllinie eines Hundes), sind bereits erhältlich – weitere sollen 2025 folgen.

Das Biotechnologieunternehmen Evotec SE, Hamburg, hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht und gibt erstmals einen Ausblick bis 2028. Gleichzeitig präsentierte das Unternehmen eine umfassende strategische Neuausrichtung, die auf nachhaltiges und profitables Wachstum abzielt. Dabei sollen Firmenbeteiligungen abgebaut und weitere Kosten reduziert werden.

Mit der Bekanntgabe der Geschäftszahlen 2024 und dem Jahresausblick sieht sich die Hamburger Evotec SE gut aufgestellt, um nach schwierigen Monaten eine echte Trendwende hinzubekommen. Weiter geht es um Kostenreduktion beim Aufwand für die partnerschaftlichen Forschungsprojekte, die um rund 30% gesenkt werden sollen. Zudem verschreibt sich das Unternehmen eine schlankere Firmenstruktur und will sich von Beteiligungen trennen. Zugpferd ist derzeit die Produktionseinheit Just-Evotec, die ein Wachstum von 70% aufweist. Am Nachmittag gibt es Erläuterungen zu den Zahlen, die hier nachgetragen werden.

Forscher von fünf deutschen Universitätskliniken haben gemeinsam ein elektronisches Handbuch in Form einer App entwickelt, das Mediziner bei der Behandlung von Staphylokokken-Blutstrominfektionen unterstützen soll. Eine großangelegte Studie bestätigte nicht nur die Sicherheit der Anwendung, sie war auch ein erfolgreicher Test der IT-Infrastruktur zur standortübergreifenden Nutzung von medizinischen Daten.

Boehringer Ingelheim schließt eine Entwicklungskooperation mit Cue Biopharma (Boston, USA), die eine präklinische Technologieplattform zur T-Zell-Modifikation einbringt. Damit sollen verschiedene Autoimmunerkrankungen angegangen werden. Der Deal reiht sich ein in aktuelle Partnerschaften mit frühen Projekten oder wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Broad Institute. Gleichzeitig treibt Boehringer die gut gefüllte eigene – und weit fortgeschrittene – Pipeline voran. Bleibt nur die Usicherheit mit den US-Zöllen, da die Ingelheimer vom US-Markt besonders abhängig sind.